11. - 12.August 2018
Eines der Highlights im Veloclub Jahresprogramm ist die traditionelle Wochenendtour, die jedes Mal in einer anderen Region stattfindet.
Am Samstagmorgen um 07:30 starteten wir mit dem Kleinbus mit Anhänger, gelenkt von Peter Frigerio, zum Ausgangspunkt unserer Velotour. Beim Sportzentrum in Huttwil warteten unser Guide Stefan und seine Frau Angelika bereits auf uns. Nach einer kurzen Information zur ersten Tagesetappe, verteilte Peter Bananen und Powerriegel bevor es los ging. Die Strecke war sportlich anspruchsvoll und hatte viele Steigungen. Entschädigt wurden wir dafür immer wieder mit traumhaften Aussichten. Bei der ersten Pause im Garten der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern i. E. konnten wir uns von den ersten Anstrengungen ausruhen. Kurze Zeit später, jedoch erst nach einem steilen Anstieg mit Velo oder zu Fuss auf die Lueg - einem Aussichtspunkt oberhalb Affoltern i.E. - hatten wir eine prächtige Sicht ins Berner Mittelland und gegenüber ins Emmental und Richtung Berner Alpen. Stefan hatte für die ganz Wilden immer noch eine «Challenge» anzubieten. So auch von der Lueg zum Parkplatz, wo Peter auf uns wartete. Allerdings war diese Abfahrt so stotzig, dass wir aus Vernunft teilweise zu Fuss gingen und nicht schon zu Beginn der Tour einen unnötigen Sturz provozieren wollten.
Im Hirschen Kaltacker hielten wir unsere Mittagsrast, bevor es mit einer rassigen Fahrt bergab Richtung Burgdorf weiter ging. Nachdem wir Burgdorf hinter uns gelassen hatten, fuhren wir auf dem Veloweg erst der Emme- und später für ein kurzes Stück der Landstrasse entlang bis nach Schafhausen im Emmental. Jetzt folgten wir auf einer Naturstasse der Mittelländer Hügelroute bis nach Walkringen. Steil bergauf und sehr anstrengend zog sich die Strecke durch schattige Waldstücke dem Höhenzug entlang bis auf die Moosegg. Im Ausflugsrestaurant Waldhäusern (980 m ü. M.) konnten wir uns nach dem Anstieg etwas ausruhen und die mittlerweile fast leeren Batterien der e-Bikes kurz aufladen. Mit den Wirtsleuten wurde Viktor schliesslich auch noch einig, nachdem er für die Teilladung der Akkus Fr. 2.- springen liess.
Frisch aufgeladen und durstgestillt zogen wir es wiederum vor, über die Naturstrasse Richtung Zäziwil weiter zu fahren und wurden dafür nochmals mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Der Aufstieg zum Appenberg war happig und verlangte uns noch einiges an Kraft ab. Stefan wollte es nochmals wissen und gab Vollgas. Wo nimmt er nur diese Energie her? Nach Ankunft im Hotel-Appenberg zeigte die Handy-App seit dem Start, mittlerweile 1679 gefahrene Höhenmeter. Besonders beeindruckt haben mich Stefans und Elmars Leistungen, schliesslich waren diese beiden Fahrer ohne e-Unterstützung unterwegs und mussten alle Steigungen mit eigener Muskelkraft meistern. Wir waren alle glücklich ohne Zwischenfälle das Tagesziel erreicht zu haben. Es haben sich alle sehr diszipliniert und korrekt verhalten, waren vorsichtig und nie übermütig.
Das Hotel scheint bei Velofahrern beliebt zu sein, denn wir waren nicht die einzigen, die hier übernachteten. Müde, zufrieden und reich an vielen tollen Erlebnissen machten wir uns nach dem ausgezeichneten Essen auf den Weg ins Nachtquartier.
Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück starteten wir am Sonntagmorgen um 9:30 Uhr zur zweiten Etappe. Da die von Stefan bevorzugte Strecke nur für Mountainbikes fahrbar war, teilte sich die Gruppe. Gleich zu Beginn wurden wir auf einem langen und steilen Anstieg gefordert. Danach konnten wir uns über die anspruchsvolle Abfahrt freuen, die wie immer viel zu kurz war.
Auf schmalen Asphaltstrassen vorbei an imposanten Emmentaler Bauernhäusern, mit farbenprächtigen Gärten, fuhren wir nach Bowil. Dort schlossen wir die übrigen Fahrer wieder in die Gruppe ein. Anschliessend ging es auf dem Veloweg durch viele kleine Weiler über Signau, Schüpbach bis Langnau im Emmental und weiter auf der Emmental-Entlebuchroute bis Trubschachen.
Kurz vor der Pause in der Kambly-Erlebniswelt wartete eine weitere «Challenge» auf uns. Vorbei an freilaufenden Hunden, der leicht erregten Halterin und einer übersprühten Fahrverbotstafel zog die Gruppe mit gutem Tempo einen schmalen Weg hoch. Schön war’s - vielleicht etwas grenzwertig. Jetzt freuten wir uns schon auf einen Kambly-Kaffee. Hier konnten wir die gesamte Guetzli-Palette von Kambly probieren. Es war ein Traum! Gut gestärkt setzten wir unsere Fahrt auf dem schmalen Trail direkt entlang des Ilfisbach fort. Das ging auf die Handgelenke. Das Tempo war sportlich, die Batterien noch gut. Danach verliessen wir das Emmental und setzten unsere Fahrt im Entlebuch fort.
In Marbach bestiegen wir die Gondelbahn zur Marbachegg, auf 1500 m.ü.M. wo ein Teil unserer Gruppe ihre Zweiräder mitverladen konnte. Auch die übrigen Fahrer liessen es sich nicht nehmen, den Panoramablick auf die imposante Schrattenfluh, den markanten Hohgant und die Berner Alpen zu geniessen. Nach einer ausgiebigen Pause und Fotos für die Homepage, schwebte die eine Gruppe wieder ins Tal zu ihren Bikes, während die Anderen auf den sehr steilen nur z.T befestigten Wegen nach Bumbach hinunter flitzten und weiter nach Kemmeriboden-Bad fuhren. Kurze Zeit später traf auch die 2. Gruppe von Marbach her kommend ein. Hier gab es zum obligaten Abschlusskaffee feine Meringue mit Rahm (Nidle), was wir uns nach diesem schönen und anstrengenden Wochenende wirklich verdient hatten.
Für Stefan und Angelika war die Tour allerdings noch nicht zu Ende. Voller Tatendrang stiegen sie erneut aufs Velo und radelten über den Glaubenbielen-Pass (1611 m ü.M.) via Sörenberg und Panoramastrasse nach Giswil, von wo sie die Bahn an ihren Wohnort nach Luzern brachte.
Nochmals ein ganz herzlicher Dank geht an Stefan für die gute Vorbereitung und sichere Tourenleitung.
Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Wochenendtour im 2019 und hoffe, wiederum auf die bewährten Helfer zählen zu können.
Euer Präsi, Peter
